Studium abgebrochen – was kommt jetzt?
Fast jeder dritte Student in Deutschland stellt im Lauf der Zeit fest, dass sein Studium nicht das Richtige für ihn ist, und zieht die Reißleine. Doch was soll danach kommen? Welche Alternativen gibt es? Hier findest du Infos und Tipps dazu, wie du aus deiner Krise eine Chance machst.
Dass dein Studium nicht (mehr) zu dir passt, kann sehr unterschiedliche Gründe haben. Mache daher zunächst eine Bestandsaufnahme. Warum hast du dich ursprünglich dafür entschieden? Welche Erwartungen haben sich nicht erfüllt? Und was muss sich ändern, damit es besser läuft?
Bei der Orientierung Hilfe suchen
Du kannst mit deinen Angehörigen oder Vertrauten über deine Gedanken und Zweifel sprechen. Die Zukunftssorgen in sich hineinzufressen bringt nichts. Wahrscheinlich reagieren deine Bezugspersonen viel verständnisvoller, als du denkst, und mit ihrer Unterstützung fällt dir die Orientierung sicherlich leichter. Fachliche Hilfe findest du außerdem auch bei der Bundesagentur für Arbeit.
Du benötigst mehr Zeit, um herauszufinden, was du willst? Vielleicht hilft ein Übergangsjob oder eine Tätigkeit im Ausland weiter. Im Idealfall sammelst du dabei wertvolle Erfahrungen für deine Entscheidung, wie du weitermachen möchtest. Lass, wenn möglich, alte Dinge ruhen. Sich auf die neuen Möglichkeiten zu konzentrieren bringt dich eher voran.
Weniger Theorie, mehr Praxis?
Eventuell hilft es schon, den Studiengang oder die Hochschule zu wechseln. Hast du bisher den Praxisbezug vermisst, bietet sich eher eine Ausbildung oder ein duales Studium an. In manchen Fällen ergibt sich über eine Aushilfs- oder Nebentätigkeit die Chance zum beruflichen Direkteinstieg.
Gibt es auch Seiten, die dir am Studium gefallen haben? Notiere dir Kurse oder Themengebiete, für die du dich interessierst und die du auf deinem weiteren Werdegang vertiefen willst. So kannst du besser prüfen, welche Berufsbilder für dich infrage kommen.
Studienabbrecher sind begehrte Arbeitskräfte
Der Arbeitsmarkt bietet heutzutage viele Möglichkeiten für Studienabbrecher. Denn Unternehmen interessieren sich in Zeiten des Fachkräftemangels speziell für Bewerber mit Abitur und Hochschulerfahrung. Sie erhoffen sich von dieser Personengruppe dank höherer Lebenserfahrung eine reflektierte Haltung zum Berufsleben, gesteigerte Motivation und Identifikation.
Wenn das dein Weg ist, solltest du in deiner Bewerbung offensiv und selbstbewusst auftreten. Erkläre von dir aus, warum du dich so entschieden hast und dass es sich nicht um ein Scheitern handelt. So kannst du unangenehmen Fragen vorbeugen und durch den offenen, verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema punkten.
Weitere Tipps und Hilfen dazu findest du bei den Projekten Jobstarter plus sowie Studienabbruch – und dann?. Beide sind Initiativen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.